„Den Schulfrieden brechen – jetzt!“

Wann:
2. Juli 2016 um 10:00 – 18:00
2016-07-02T10:00:00+02:00
2016-07-02T18:00:00+02:00
Wo:
Europaschule
Neustädter Str. 60
20355 Hamburg
Deutschland
Preis:
Kostenlos
Kontakt:
Sabine Boeddinghaus
01743963038

„Den Schulfrieden brechen – jetzt!“ anders leben, anders arbeiten, anders lernen

Seitdem die bürgerlichen Parteien jeden zarten Ansatz zu einer grundlegenden Schulreform
beerdigt haben – und das Schulfrieden nennen –, herrscht in der Tat Friedhofsruhe. Das laute
Getöse um„Inklusion“ und„Ganztagsbetreuung“ verdeckt den neoliberalen Kern dessen, was
sich unter dem Leichentuch tut: eine verschärfte Auslese. Das verspüren insbesondere die
Eltern, die ihre Kinder unbedingt auf das Gymnasium schicken wollen, aber auch diejenigen,
die für den Erhalt der Förderschulen eintreten.
Dem staunenden Publikum wird eine Neuauflage des„Kaisers neue Kleider“ vorgeführt:„Der
König ist ja nackt!“ ruft das Mädchen, das gerade vom Gymnasium auf die Stadtteilschule
geschickt wurde:„Inklusion gibt es gar nicht, sondern das Gegenteil: Exklusion!“
• Solange von I-Kindern gesprochen wird, die einen sogenannten sonderpädagogischen
Förderungsbedarf haben, ist offensichtlich, dass die eigentliche Herausforderung von Inklusion
überhaupt nicht verstanden wurde: das Schulsystem so zu verändern, dass es keine
Sondergruppen mehr produziert – weder die mit noch die ohne diagnostisch festgestellten
Förderungsbedarf.Wir wissen doch seit langem, wie eine Schule aussehen muss, in der
wirklich individuelles Lernen als Selbstbildung möglich ist.
• Solange es eine Hierarchie von Schulformen gibt, ist Inklusion nicht möglich.
Alle Sonderformen müssen abgeschafft werden, vor allem das Gymnasium, aber auch die,
die unter dem Deckmantel von Förderung Auslese betreiben.
•Wird die traditionelle Schulform nur bis 16:00 Uhr aufgeblasen, ist jedes Kind zu bedauern,
dessen Freizeit so eingeschränkt wird. Eine„Schule für alle“ wird auch eine sein, in der nicht
nur Schülerinnen und Schüler sich auch freiwillig gern und länger aufhalten, sondern auch
Lehrerinnen und Lehrer, Mütter und Väter.
Wir wissen, dass es viele in dieser Stadt gibt, die die Situation genauso sehen. Viele haben
allerdings resigniert.Wir möchten alle ermutigen, mit uns zusammen diesen Schulfrieden zu
brechen und Pläne und Strategien zu entwickeln, wie die bildungsbürgerliche Reaktion
zurückgedrängt werden kann und wie neue Koalitionen für eine„Schule für alle“ geschmiedet
werden können.
Um einen ersten Schritt in diese Richtung zu tun, wollen wir am 2. Juli eine Zukunftswerkstatt
durchführen, in der wir die weiteren Schritte zu einer Inklusiven Schule planen, die diesen
Namen wirklich verdient.

Einladung als PDF